Gerade weil Religion und Kunst mit Ähnlichem zu tun haben – nämlich mit der Darstellung von Nicht-Sichtbarem –, sind sie häufig um wechselseitige Abgrenzung bemüht. Religion kann sich etwa bilderfeindlich geben: Bilderverbot, Bilderstreit und Ikonoklasmus sind hier drei Stichwörter. Und Kunst ist nicht selten darum bemüht, sich von religiöser Bevormundung zu emanzipieren. Zugleich bestehen in der Kulturgeschichte überregional starke Interaktionen zwischen beiden Bereichen, und gelegentlich kommt es sogar zu Symbiosen in Gestalt einer Kunstreligion.
Der entsprechende Forschungsschwerpunkt am CERES widmet sich unterschiedlichen Figurationen des Verhältnisses von Religion und Kunst. Nicht zuletzt werden in diesem Zusammenhang auch Fragen des Verhältnisses zwischen verschiedenen Medien behandelt, etwa zwischen Bildern, Texten und architektonischen Gebilden.