Global Prayers – Redemption and Liberation in the City: Über das veränderte Verhältnis zwischen dem Städtischen und dem Religiösen
Beeinflusst von heute überholten Modernisierungstheorien hat die Stadtforschung urbane Modernität in der Regel mit Säkularität gleichgesetzt. Aber die Städte haben sich im Zuge der rapiden globalen Urbanisierungsprozesse in den letzten Dekaden keineswegs säkularisiert. Vielmehr ist die vieldiskutierte Wiederkehr des Religiösen, insbesondere im Rahmen von christlichen Erweckungsbewegungen, islamistischen Strömungen, synkretistischen Kulten oder dem Hindu-Nationalismus, ein primär urbanes Phänomen. Und so beschränkt sich ‚Urban religion‘ in gegenwärtigen Metropolen keineswegs auf städtische Nischen und Minderheiten sondern interagiert mit modernsten Formen von Urbanität. Auf der Basis der empirischen Forschungen des laufenden Projekts „Global Prayers – Redemption and Liberation in the City“ diskutiert der Vortrag neuartige Verflechtungsformen zwischen dem Städtischen und dem Religiösen anhand von Beispielen aus Lagos, Rio de Janeiro, Beirut, Istanbul und Berlin.