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Neue Publikation: Religiöse Grenzen, Gender, Sex und Körperlichkeit

Gut Ding will Weile haben: Unlängst ist ein englischsprachiges Sammelband erschienen, in denen Wissenschaftlerinnen des Centrums für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) gemeinsam mit Gastwissenschaftler/innen des Käte Hamburger Kollegs Dynamiken der Religionsgeschichte zwischen Asien und Europa Fragen rund um religiöse Grenzen in Bezug auf Gender, Sex und Körperlichkeit erörtern. Sie trafen sich am Ende der ersten Förderphase des Käte Hamburger Kollegs zu einer mehrtägigen Tagung zum Thema.

Der Band Religious Boundaries for Sex, Gender, and Corporeality (Routledge, 2018) wurde von Professorin Alexandra Cuffel (Direktorin des Käte Hamburger Kollegs) in Zusammenarbeit mit zwei ehemaligen Research Fellows, Ana Echevarria und Georgios T. Halkias, veröffentlicht.

Der Sammelband versammelt Beiträge aus verschiedenen Disziplinen, welche das Themenfeld sowohl für europäische als auch für verschiedene asiatische Kontexte untersuchen. So werden beispielsweise jene Belegstellen religiöser Texte analysiert, in denen die Körperlichkeit des menschlichen Körpers und seine alltäglichen Körperfunktionen im Gegensatz zu imaginierten oder metaphorischen Körpern religiös gedeutet werden. In einem anderen Beitrag wird herausgearbeitet, dass der menschliche Körper entweder als Träger oder aber als Hemmnis für das Erlangen mystischer Erfahrungen angesehen wird. Bei der Zusammenstellung der Beiträge wurde darauf geachtet, dass sie chornologisch erfolgt und über die Grenzen religiöser Traditionslinien geht, so dass ein globaler aber differenzierter Blick auf den Körper erfolgen kann.

Die Ambiguität, die den verschiedenen Deutungen von Körperlichkeit in religiösen Gedankenwelten innewohnt, ist keinesfalls einer bestimmten Religion zuzuordnen, sondern vielmehr in den religiösen Schriften, Praktiken und Lehren der meisten weltweit vorkommenden religiösen Traditionen vernehmbar. Der Band versucht daher nuanciert die Unterschiede innerhalb, aber auch zwischen religiösen Traditionen zu adressieren, indem er den Umgang und das Verständnis beleuchtet, wie Körper als Träger religiöser Ideen und/or Verteidigungsinstanzen von religiösen Doktrinen verstanden werden.

Der Sammelband bietet spannende Einsichten in den Nexus von Religion und Körperlichkeit. Er wird deshalb eine interessierte Leserschaft vor allem in den Fächern Religionswissenschaft und -geschichte, den verschiedenen Theologien, Islamwissenschaft, aber auch in Gender Studies finden.