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(© Bild: falarcompaulo | Pixabay)

Neues DFG-Projekt am CERES widmet sich dem Kulturtransfer durch Übersetzung in der Spätantike

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt „Wie das sasanidische Wissen und Literatur an die Muslims weitergegeben wurde“ geht der Frage auf den Grund, welche Rolle das Mittelpersische im Sasanidenreich bei der Verbreitung des griechischen, indischen und iranischen wissenschaftlichen, literarischen und religiösen Schrifttums gespielt hat.

Laut der Hypothese des Projektes war die Übersetzung aufgrund der multikulturellen, mehrsprachigen und multireligiösen Natur des Reiches bereits vor der Entstehung des Islam eine fest verankerte, blühende Disziplin in der sasanidischen Gesellschaft. Die Übersetzungspraxis, so wird angenommen, setzte sich von der frühen sasanidischen Ära bis in die frühislamische Zeit kontinuierlich fort. Nach den islamischen Eroberungskriegen kam die arabische Sprache als Rezipient hinzu und entwickelte sich stetig weiter zu einer universellen Sprache und zur lingua scientia. Diese Entwicklung führte schließlich zu einer Neuorientierung im bereits bestehenden Übersetzungsfeld und Arabisch wurde zu einem vereinheitlichenden Medium unterschiedlicher literarischer Sprachen.

Das Projekt startet im Juni 2022 und wird von Prof. Dr. Kianoosh Rezania als PI und Dr. Mohsen Zakeri als Projektmitarbeiter in zwei Schritten umgesetzt: Nach Erstellung eines Inventars der durch Übersetzung erworbenen mittelpersischen Literatur werden die Auswahlkriterien für die Übersetzung ins Arabische untersucht. Im Anschluss wird dokumentiert und diskutiert, wie das sasanidische Wissen an die Muslime weitergegeben wurde.

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