Internationale Konferenz erforscht Medien und Religion: ISMRC 2023 ein großer Erfolg in Bochum
Vom 2. bis 5. August 2023 versammelten sich rund 100 Teilnehmende aus aller Welt im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum zur „13th Biennial Conference for Media, Religion, and Culture“. Unter dem Leitthema "Metaphor & Misinformation: Religion in Media-Driven Worlds" bot die Konferenz eine Plattform für den interdisziplinären Austausch über die vielschichtige Beziehung zwischen Medien und Religion in verschiedenen kulturellen Kontexten.
Die Konferenz, veranstaltet vom CERES und der International Society for Media, Religion, and Culture (ISMRC), umfasste eine breite Palette von Themen, darunter Stereotypisierung von Religion in den Medien, religiöser Populismus, Veränderungen der religiösen Autorität in der digitalen Ära und vieles mehr. In einer Keynote-Lecture am Mittwochabend legte Stephanie Baker (City, University of London) dar, welche Rolle religiöse Metaphern im Diskurs um den Umgang mit der Corona-Pandemie hatten und inwieweit sich in diesem Diskursfeld neue soziale Bewegungen zwischen Verschwörungstheorie und Esoterik bilden. Katja Rakow zeigte in ihrer Keynote am vierten Tag der Konferenz auf, dass schon weit vor dem digitalen Zeitalter Medien eine Prägewirkung für Religion entfalteten. Materialität und Semantik, so Rakow, sind eng verwoben und können nur in ihrem Zusammenspiel angemessen analysiert werden.
Ein besonderer Moment der Konferenz war die Verleihung des „Stewart Hoover Mentoring Award“ an Birgit Meyer (Universität Utrecht) und Stig Hjavard (Universität Kopenhagen) für ihre bedeutenden Beiträge im Forschungsfeld und ihre langjährige Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die ISMRC-Konferenz 2023 endete mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „The State of Media and Religion in Europe“, moderiert von Heidi Campbell (Texas A&M Universität, USA).
Neben dem akademischen Programm bot die Konferenz auch Gelegenheiten für soziale Interaktion und Vernetzung. Die Teilnehmenden nutzten die Pausen und das gemeinsame Abendessen im Restaurant "Q-West" auf dem Campus der Ruhr-Universität Bochum, um sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Am Donnerstag erkundeten die Teilnehmenden außerdem gemeinsam die Region als Ort religiöser Vielfalt und besuchten u. a. den Essener Dom sowie das buddhistische Zentrum Eko-Haus in Düsseldorf.
Die Konferenz erwies sich als wichtige Plattform für den interdisziplinären Dialog und stellte erfolgreich Verbindungslinien zwischen zeitgenössischen Phänomenen des medial-religiösen Wandels und dem am CERES angesiedelten SFB „Metaphern der Religion“ heraus. Die nächste “Conference for Media, Religion, and Culture“ wird 2025 am Boston College stattfinden.