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Fruchtbarer Austausch zur Vermittlung von Religion und Kunst

Anfang März fand der erste gemeinsame Workshop zwischen dem Museum Rietberg und dem Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) statt. Das Bochumer Team besuchte hierfür das Museum in Zürich. Im Mittelpunkt des überaus fruchtbaren Austausches standen die unterschiedlichen Erfahrungen aus Museumswesen, Religionswissenschaft und Kunstvermittlung: Während die Mitarbeiter/innen des Museums ihre Arbeit wie z. B. das Kunstvermittlungsprojekt „Kunst sehen – Religion verstehen“ und zukünftige Ausstellungsprojekte vorstellten, demonstrierten die Fachleute vom CERES wie eine wissenschaftlichliche Religionsvermittlung anhand von Ausstellungsobjekten umgesetzt werden könnte. Für diesen Ansatz wurden buddhistische Objekte gewählt.

Gemeinsam wurde erörtert, mit welchen neuen Wegen der Museumsarbeit noch breitere Besucherschichten angesprochen werden können - ohne dass die vermittelten Inhalte auf Banalitäten reduziert werden. Dabei gilt es gerade bei der Darstellung von Religionen wie z. B. dem Buddhismus übliche Stereotype zu vermeiden. Sowohl die Museumsarbeit als auch die Vermittlung von Forschung sollte zum Ziel haben, die innere Vielfalt von Religionen sowohl in Geschichte als auch Gegenwart anschaulich zu machen. Das bringt gewisse Herausforderungen für den praktischen Wissenstransfer mit sich, denn Religionen werden oft lediglich als monolithische Blöcke ohne innere Schattierungen und Nuancen wahrgenommen.

Als Teil des Workshops wurden auch aktuelle Forschungsprojekte des CERES vorgestellt: So führte Prof. Dr. Carmen Meinert in das von ihr geleitete europäische Forschungsprojekt BuddhistRoad ein, das die Ausbreitung des Buddhismus über die Seidenstraßen untersucht. Erste Einblicke in den Stand des Digital-Humanities-Projektes DiGA, das buddhistische Artefakte aus Gandhara digitalisiert, gab Jun.-Prof. Dr. Jessie Pons. Daneben stellte Dr. Patrick Felix Krüger die Bestrebungen vor, am CERES eine Forschungsstelle Jainismus aufzubauen.

Als Ergebnis des Workshops wurde von beiden Seiten bekräftigt, die bestehende und für beide Seiten äußerst gewinnbringende Zusammenarbeit zukünftig weiter auszubauen. So soll nicht nur bei der Vermittlung von Ausstellungen im Bereich Kunstgeschichte und Religionen noch enger kooperiert, sondern auch gemeinsame Ausstellungen thematisch vorbereitet werden.