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Erstmals Tibetologe für Humboldt-Forschungspreis ausgewählt

Zum ersten Mal wurde ein Wissenschaftler der Disziplin Tibetologie mit dem renommierten Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet. Den mit 60.000 Euro dotierten Preis erhält Dr. Jan-Ulrich Sobisch, der zurzeit an der Universität Wien und am Lumbini Research Center in Nepal arbeitet.

Mit dem Preisgeld wird er von November 2017 bis Oktober 2018 am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) der Ruhr-Universität Bochum ein Forschungsvorhaben durchführen. Er kooperiert dabei mit Prof. Dr. Carmen Meinert (Lehrstuhl für Religionen Zentralasiens in Geschichte und Gegenwart).

In seiner Forschung am CERES wird Jan-Ulrich Sobisch sich den historischen Traditionsbildungsprozessen in Tibet widmen. Im Mittelpunkt seiner Analyse steht die mittelalterliche Schrift dGongs gcig, in der alle nach Tibet importierten buddhistischen Traditionen, philosophischer Ideen, yogischen Praktiken und Verhaltensregeln dargestellt und bewertet werden. Dieser Text ist für die Kagyü-Schule von großer Bedeutung, um sich von den anderen drei Schul- und Glaubenstraditionen des tibetischen Buddhismus abzugrenzen. Aufgrund dieser Funktion ist die Schrift bis heute polemischen Angriffen ausgesetzt.

Das Forschungsprojekt knüpft an die bisherige wissenschaftliche Arbeit von Jan-Ulrich Sobisch in der Tibetologie, der klassischen Indologie und der Philosophiegeschichte Asiens an.

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