Während der ersten nachchristlichen Jahrhunderte trug der Seehandel zwischen China und Indien die indische Kultur in verschiedenen Gegenden von Südostasien und mit ihr die Lehren von Hindus und Buddhisten. Auf dieser Grundlage entstanden erste Königreiche, darunter das indisch geprägte Königreich der Cham mit seiner Hauptstadt Indrapura im heutigen Vietnam. Champa erlebte eine Blütezeit im 7. bis 10. Jahrhundert und spielte in dieser Zeit eine entscheidende Rolle im Fernhandel zwischen China und Indien. Die Tempel der Ruinenstadt My Son, die in diesem Zeitraum entstanden, künden von Macht und Wohlstand der Cham und vermitteln einen Eindruck von der religiösen Vielfalt, welche ihr Königreich prägte.
Dr. Patrick Krüger (CERES) stellt in seinem zweiten Vitrinengespräch am letzten Tag der Ausstellung in die hinduistischen Kultbilder und Skulpturen aus My Son in den Mittelpunkt der Betrachtung. Zusätzlich geht aber er auf buddhistische Einflüsse in Champa ein.