Im Gegensatz zu Doktrinen und Dogmen wurde die sinnliche Dimensionen von Religionen lange Zeit nicht sonderlich beachtet. Erst seit Kurzem erhalten sie eine große Aufmerksamkeit innerhalb religionswissenschaftlichen Forschung.
Angesicht dieser rezenten Fokusverschiebung, hat das Käte Hamburger Kolleg Dynamiken in der Religionsgeschichte zwischen Asien und Europa (gefördert aus Mitteln des BMBF) das Forschungsjahr 2015-16 sich diesem Thema gewidmet. So wurde die Rolle von Sinnen und Sinnlichkeit in Bezug auf inter-, intrareligiöse und gesellschaftsübergreifende Kontakte genauer untersucht.
Auf der Konferenz "Religion and the Senses" wird diese Forschungsarbeit zusammengefasst. Anhand von Vorträgen, Inputs und Diskussionsbeiträgen von eingeladenen Gästen, ehemaligen und gegenwärtigen Gastwissenschaftler/innen soll das Thema Sinne in religiösen Kontaktsituationen, aber auch dessen Bedeutung innerhalb östlicher und westlicher religiöser Traditionen reflektiert werden. Um die thematische Vielschichtigkeit und die versteckten analytischen Herausforderungen hinter dem Begriff "Sinne" fruchtbar zu handhaben zu können, werden die Beiträge sich auf vier Aspekte fokussieren. Gefragt wird nach der Rolle der Sinne in
(a) Begriffen,
(b) Doktrinen,
(c) Ritualen
(d) und Medien der religiösen Traditionen.