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Zweitägige Tagung im Kunstmuseum Bochum zur Ambivalenz von Bildern in Kunst und Religion

Wie stehen Religionen zu Bildern? Und wie bedient sich Kunst religiöser Bildsprache? Diese uns mehr Fragen werden auf der Tagung "Zur Ambivalenz der Bilder in Kunst und Religion" verhandelt. Sie beginnt heute Abend mit einem öffentlichen Podiumsgespräch im Kunstmuseum Bochum. Der Grünenpolitiker Volker Beck trifft dazu auf den Religionswissenschaftler Volkhard Krech. Sie erörtern gemeinsam die vielfältigen Verbindeung zwischen Bild, Macht, Religion - so wie die gleichnamige Ausstellung heißt, die derzeit im Kunstmuseum Bochum gezeigt wird.

Die zweitägige Tagung schließt daran an: Bei dem Kontakt zwischen verschiedenen Religion oder unterschiedlichen Traditionssträngen einer Religion gibt es nicht selten Konflikte, die zwar nicht gewalttätig sein müssen, aber durchaus die Grundlagen betreffen. So auch bei der "Bilderfrage" nach dem erlaubten oder richtigen Einsatz von bildlichen Darstellungen im religiösen Kontext.

In der europäischen Kunstgeschichte ist der byzantinische Ikonoklasmus und der nachreformatorische Bildersturm zentral. Aber auch außerhalb Europas ist der Umgang mit Bildern, Statuen und anderen visuellen Darstellungsformen im religiösen Bereich ambivalent und spannungsreich: Zum einen ermöglichen Bilder, etwas zu sehen, was anders nicht zu sehen ist. Sie machen das Abwesende anwesend und bearbeiten damit ein zentrales Grundproblem religiöser Kommunikation. Zum anderen zeigen Bilder etwas, was vielleicht nicht gezeigt werden und besser im Unsichtbaren bleiben möge; z. B. weil das Gezeigte mit dem Bild identifiziert werden könnte.

Auf diese Spannung reagieren Kunst und Religion in ihrer je eigner Weise: Während einige religiöse Positionen besonders bilderfreundlich sind und im Dargestellten die Präsenz des Göttlichen sehen, reagieren andere religiöse Strömungen mit Bilderverboten oder der Zerstörung von Bildern – manchmal bis hin zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.