Seidenstraße im Westfälischen Bauerhof: Auftaktkonferenz zu BuddhistRoad
Das Internationale Begegnungszentrum der Ruhr-Universität Bochum befindet sich in einem rustikale anmutenden westfälischen Bauernhof. In im findet z. Zt. die internationale Auftaktkonferenz des Forschungsprojektes BuddhistRoad statt. Über dreißig Fachleute von verschiedenen europäischen, asiatischen und US-amerikanischen Universitäten und Forschungseinrichtungen erötern drei Tage, wie sich der Buddhismus über das System der Seidenstraßen in Zentralasien ausgebereitet konnte.
Dabei unterstreichen die Teilnehmer/innen wie wichtig dieses Wegesystem nicht nur für den Austausch von materiellen Gütern, sondern auch für Kulturpraktiken und religiöse Ideen war: Auf diesen Landwegen durch Steppen und Wüsten gelangte der Buddhismus im frühen Mittelalter von seiner Entstehungsregion auf dem indischen Subkontinent nach China. Dabei wurden buddhistische Ideen von lokalen Traditionen beeinflusst und neue Formen entstanden. Im Fokus der Tagung Establishing of Buddhist Nodes in Eastern Central Asia 6th to 14th c.—Part I: Sacred Space, Pilgrimage, Patronage, Legitimation Strategies steht dabei besonders die räumlichen Dimensionen der Ausbreitung. Welche Rolle spielten heilige Stätten? Welchen Einfluss hatten Pilger?
Immer wieder wurde von den Referent/innen betont, dass sich die akademischen Forschung in den letzten Jahrzehnten zu sehr auf die maritim geprägten Ränder des eurasischen Doppelkontinentes konzentriert habe: Sei es Ostasien mit China und Japan, das südasiatische Indien, der Nahe Osten zwischen Mittelmeer und Golf oder Europa. Es gilt daher, gerade die kontinentalen Übergangsregionen in Zentralasien mehr in den Mittelpunkt zu rücken und ihre kulturell und religiös vielfältige Geschichte mehr zu erforschen. Nur so können bedeutendene Transfers von Technologien und Ideen zwischen den martitim geprägten Randregionen verstanden werden. In diesem Sinne leistet das vom Europäischen Forschungsrat finanzierte Projekt BuddhistRoad Pionierarbeit mit Blick auf die Religionsforschung in dieser Region. Es versammelt fünf internationale Fachleute aus Deutschland, Japan, Russland, Dänemark und Italien. Das BuddhistRoad-Team wird geleitet von der Tibetologin Carmen Meinert. Sie ist Professorin für die Religionen Zentralasiens am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien.
Eine Folgekonferenz des Projektes ist für Sommer 2019 in zentralasiatischen Teil Chinas angedacht.