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Religiöse Vielfalt und Medienregulierung. Tim Karis auf DRadio Wissen Hörsaal

Selten nur wird religiöse und weltanschauliche Vielfalt und Medien gemeinsam erörtert. Dabei sind es gerade die Medien, die unsere Wahrnehmung von Religionen prägen. Gerade kleine Religionsgemeinschaften beklagen immer wieder, in den Medien verzerrt oder überhaupt nicht dargestellt zu werden. Im Rahmen der Ringvorlesung "Religionspolitik heute" des Exzellenzclusters und des Centrums für Religion und Moderne (CRM) der Universität Münster widmete sich Tim Karis diesem Thema. Der Kommunikationswissenschaftler ist wissenschaftlicher Geschäftsführer des CERES und spezialisiert auf Fragen der medialen Darstellung von Religionen und der Medienregulierung. Seine Vorlesung wurde aufgezeichnet ist seit Kurzem bei DRadio Wissen als Podcast erhältlich.

Er kommt zu dem Befund, dass die wachsende religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Deutschland weder in den Medienformaten noch in der Zusammensetzung der Rundfunkräte einen Widerhallt findet. Während den Amtskirchen aber auch den jüdischen Gemeinden vertraglich abgesicherte Sendezeit in den öffentlich-rechtlichen Programmen eingeräumt wird, haben andere Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften derartige Möglichkeiten nicht.

Ein anderes Privileg berührt die Entsendung von Vertreter/innen in Rundfunkräte, die als Aufsichtsgremien der öffentlichen Rundfunkanstalten fungieren: Da diese den Querschnitt der Bevölkerung widerspiegel sollen, entsenden nicht nur politische Fraktionen der Parlamente, sondern auch Gewerkschaften, Frauenverbände, Kirchen und jüdische Gemeinden Vertreter/innen in diese. Welche Möglichkeiten es gibt, die religiöse und weltanschauliche Diversität sowohl in Medienformaten als auch in der Besetzung von Aufsichtsgremien besser abzubilden, stellt Karis mit Blick auf die Niederlande vor.