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Religiöse Influencer und Foren: Die digitalen Gesichter des Glaubens.

Ein Online-Interview zum Thema Religion und digitale Medien mit Anna Neumaier und Lina Rodenhausen.

Der Wandel in der religiösen Landschaft zeigt sich im digitalen Raum, wo immer mehr Menschen traditionelle Kirchen verlassen, aber gleichzeitig christliche Influencer und Foren immer mehr Zulauf erfahren. Dieser spannende Trend wurde kürzlich in einem Online-Artikel von heise.de von zwei CERES-Forscherinnen beleuchtet: Dr. Anna Neumaier und Lina Rodenhausen, die Metaphern der Religion in christlichen Onlineforen untersuchen.

Die Influencer: Ästhetik und neue Autoritäten

Die Ästhetik christlicher Influencer auf Plattformen wie Instagram zeigt Gemeinsamkeiten, unabhängig von ihrer theologischen Ausrichtung. Anna Neumaier betont, dass die Personalisierung und Privatisierung in den sozialen Medien eine entscheidende Rolle spielen. Der Erfolg dieses Geschäftsmodells liegt darin, dass es Menschen in der Altersgruppe von 20 bis 40 Jahren anspricht, die aus zeitlichen Gründen nicht mehr aktiv in lokalen Gemeinden sind. Influencer bieten Inspiration, Identifikation und einen individuellen Zugang zur Religiosität, während sie sich an die Sehgewohnheiten und Trenderwartungen der jüngeren Generationen anpassen.

Die Foren: Selbstsortierung in konservative und progressive Gruppen

Im Gegensatz dazu bieten Foren wie Reddit eine Plattform für den Austausch innerhalb von Gruppen. Lina Rodenhausen untersucht christliche Subreddits und hebt die klare Selbstsortierung der Nutzer in konservative und progressive Richtungen hervor. Diese Foren behandeln übergreifende Themen wie Sexualethik und Abtreibung, wobei die Nutzer sich oft einig sind oder stark ablehnende Kommentare auslösen. Konversionsgeschichten spielen eine bedeutende Rolle, sowohl bei Influencern als auch in Onlineforen, und schaffen Glaubwürdigkeit innerhalb der jeweiligen Communities.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Das Interview betont auch die Herausforderungen der digitalen Kommunikation für religiöse Institutionen. Anna Neumaier hebt hervor, dass die Kirchen noch keine perfekte Form der digitalen Kommunikation gefunden haben und vor größeren Herausforderungen stehen als Wirtschaftsunternehmen. Das Fazit dieser Forschung weist darauf hin, dass viele bekannte Trends in der Religionswissenschaft, wie Säkularisierung und Individualisierung, sich auch im Internet widerspiegeln. Die Zukunft wird zeigen, welche Konsequenzen diese Entwicklung für die Nutzer und die religiöse Landschaft insgesamt haben wird.

Das gesamte Interview zum Nachlesen finden Sie auf https://www.heise.de/hintergrund/Missing-Link-Forschung-zum-Thema-Religion-und-digitale-Medien-9543082.html?seite=all.