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BUDDHISMUS ALS BINDEGLIED

Keynote Lecture von Carmen Meinert bei Konferenz in Wien

Carmen Meinert vom CERES hat als Referentin an der vom 04. bis 09. September 2024 stattgefundenen Konferenz „Language and Culture in the Borderlands of the Eastern Silk Road“ eine Keynote Lecture gehalten. Im Rahmen der von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Exzellenzcluster „EurAsian Transformations“ sowie anderen wissenschaftlichen Akteuren ausgerichteten Tagung hat Meinert, die selbst Mitglied des Scientific Advisory Boards des Exzellenzcluster ist, umfassend das von ihr geleitete Projekt BuddhistRoad und dessen Forschungsergebnisse vorgestellt.

Wie Meinert in ihrem Vortrag „The Buddhicisation of Eastern Central Asia under the Rule of Central Asian People“ ausgeführt hat, war im Rahmen des vom Europäischen Forschungsrat (ERC) geförderten Projektes untersucht worden, wie buddhistische Zentren im östlichen Zentralasien zwischen dem 6. und 14. Jahrhundert bedeutende interkulturelle Austauschprozesse förderten. Das BuddhistRoad-Team konnte mit seiner Arbeit zwischen 2017 und 2024 aufzeigen, dass sich im östlichen Zentralasiens unter der Herrschaft zentralasiatischer Völker – beginnend mit den Tibetern im 8. Jahrhundert bis hin zu den Tanguten im 11.-13. Jahrhundert – Lokalisierungen des Buddhismus entwickelten, deren Bedeutung bis nach Tibet und China nachwirkte.

Der Buddhismus diente dabei als verbindendes Element, das multikulturelle Gesellschaften, bestehend aus Uiguren, Tibetern, Tanguten, Khotanesen und Chinesen, zusammenhielt. Strategien wie Legitimation, Patronage und Spenden spielten, wie Carmen Meinert ebenfalls in ihrem Vortrag anmerkte, eine zentrale Rolle für den transkulturellen Austausch und bei dieser Transformation.

Meinert plädierte in ihrem Vortrag in Anbetracht der Forschungsergebnisse dafür, das östliche Zentralasien in jener Zeit aus der Perspektive der Netzwerkforschung als eine weitverzweigte kulturelle Einheit zu begreifen und damit künstlich geschaffene disziplinäre Grenzen wie die Turfan- oder Dunhuang-Studien zu überwinden.

Ziel der Konferenz, die in den Räumlichkeiten der Österreichischen Akademie der Wissenschaft stattfand, war es, durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachgebieten wie Linguistik, Philologie, Geschichte und digitalen Geisteswissenschaften neue Forschungsperspektiven zu entwickeln und innovative methodische Ansätze zur Erforschung der Zivilisationen der antiken Seidenstraße zu fördern.

Auch Floriana Marra (im Foto rechts) hat mit dem Vortrag "Interreligious Encounter in Sogdian Manichaean Texts: The Case of M549+M1760." an der Konferenz partizipiert. Marra hatte zuvor bereits an einer zweiwöchigen Summerschool teilgenommen, die vom Exzellenzcluster organisiert worden war.

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