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Jüdische Kultur vor Ort untersuchen: Exkursion nach Berlin

Der November ist grau, kalt und stürmisch - also optimal, um dem Alltag zu entfliehen und auf Exkursion zu gehen. Am vergangenen Wochenende fuhren sechs Studierende der Bochumer Religionswissenschaft nach Berlin. Sie besuchten das Jüdische Museum Berlin, den Friedhof Berlin-Weißensee und die Synagoge Oranienburgerstraße, um die materielle jüdische Kultur zu erforschen.

Die Exkursion wurde geleitet von Malin Drees und Judith Stander-Dulisch, beide wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der CERES-Lehreinheit. Ziel war es, dass Studierende ihr erlerntes Wissen auf der Exkursion vor Ort anwenden und neue Eindrücke vom vielfältigen jüdischen Leben in der Hauptstadt sammeln.

Zur Vorbereitung widmeten sich die Studierenden den verschiedenen Materialitätskonzepten in der Religionswissenschaft, die mit dem geflügelten Wort vom "material turn" zusammengefasst werden. Sie erörterten im zweiten Schritt deren spezielle Anwendbarkeit für die jüdische Religionsgeschichte. Im Rahmen der Exkursion wurden zwei Orte konkret in den Blick genommen, in denen die materielle jüdische Kultur ganz unterschiedliche Ausprägungen erfährt: Zum einen der jüdische Friedhof in Berlin-Weißensee und zum anderen die aktuelle Dauerausstellung im Jüdischen Museum Berlin.

Im Zentrum stand die Frage, welche Rolle Materialität in Bezug auf Religion spielt. Anhand der Exponate im Jüdischen Museum Berlin sollte geklärt werden, inwiefern die Einbeziehung von Material die religionswissenschaftliche Forschung weiter unterstützen kann. Mit Hilfe eines im Vorfeld gemeinsam entwickelten Fragebogens analysierten die Studierenden die Dauerausstellung nicht nur auf der inhaltlichen Ebene, sondern auch die Rezeptionsdimension. Ferner spielte beim Besuch des jüdischen Friedhofs der Zusammenhang zwischen Bestattungskultur, Materialität und Religiosität eine Rolle.