Internationaler Preis für Forschungsprojekt zu Räumen religiöser Minderheiten
Der Bochumer Religionswissenschaftler Martin Radermacher (CERES) hat für sein Projekt „Würdevolle Räume: Religiöse Minderheiten in pluralen urbanen Räumen“ den Lindsay Jones Memorial Research Fund Award des „Architecture, Culture, and Spirituality Forum“ (ACSF) erhalten. Dieser Preis wurde dieses Jahr zum ersten Mal ausgelobt. Er richtet sich an Forscherinnen und Forscher, die die Bedeutung der gebauten Umwelt für religiöse und spirituelle Praktiken und Vorstellungen erforschen.
Im Bochumer Projekt soll untersucht werden, wie urbane gebaute Räume den Wert der „Würde“ für Migranten- und Minderheitenreligionen in Städten weltweit fördern oder behindern. Dabei wird von der Annahme ausgegangen, dass Würde zu den konstitutiven Werten gegenwärtiger Gesellschaften gehört. Das Projekt fokussiert Migranten- und Minderheitenreligionen in Städten auf der ganzen Welt und deren Streben nach Anerkennung und Repräsentation.
Die Förderung durch den Lindsay Jones Memorial Research Fund wird dazu verwendet, ein größeres, vernetztes Projekt in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Disziplinen, darunter Architektur, Soziologie, Theologie und Stadtplanung, zu initiieren. Ziel der Anschubfinanzierung ist es, verschiedene disziplinäre Versuche, würdige religiöse bzw. spirituelle Orte zu schaffen, zu dokumentieren. Außerdem soll erforscht werden, wie dies mit der sozialen Wirksamkeit von gebauten Umgebungen zusammenhängt. Am Ende des Projekts im Jahr 2023 werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus relevanten Disziplinen zu einem eintägigen Treffen eingeladen, in dessen Mittelpunkt eine interaktive audiovisuelle Dokumentation der Forschungsergebnisse steht.