Forschungsprojekt DiGA treibt Digitalisierung der Gandhara-Kunst in Pakistan voran: Neue Einblicke in buddhistische Kultur
Dieses wegweisende Vorhaben an der Schnittstelle von südasiatischer Kunstgeschichte, Buddhismuskunde und Gandhara-Studien hatte zum Ziel, zwei Sammlungen buddhistischer Kunst aus Pakistan zu digitalisieren und der Welt zugänglich zu machen.
Ende Januar 2024 näherte sich das DiGA-Projekt seinem Ende. Das Projekt, das die Welt der Gandhara-Kunst für die digitale Ära erschlossen hat, ging in seine finale Phase. Das DiGA-Projekt wurde vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert (Förderlinie eHeritage).
Unter dem Titel "Bits, Bytes und Buddhas" entstand ein YouTube-Film, der die Reise der CERES-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dokumentiert und gleichzeitig einen Einblick in das DiGA-Projekt bietet. Der Film beleuchtet nicht nur die technischen und logistischen Herausforderungen der Digitalisierung der insgesamt 1556 buddhistischen Skulpturen, sondern betont auch die soziale Dimension des Vorhabens.
Das DiGA-Projekt stellt nicht nur eine technologische Herausforderung dar, sondern auch eine soziale. Um sicherzustellen, dass die entstandene digitale Sammlung nicht isoliert bleibt, wurden von Anfang an verschiedene Akteure einbezogen, um Brücken zwischen Fachgebieten und Gemeinschaften zu schlagen. Das DiGA-Projekt profitierte von einem wichtigen Netzwerk: der Direktion für Archäologie und Museen von Khyber-Pakhtunkhwa (KPDOAM), der Italienischen Archäologischen Mission in Pakistan (MAIP-ISMEO) und der Universitätsbibliothek Heidelberg. Ohne die wissenschaftliche, logistische und technische Unterstützung dieser Institutionen, wäre die erfolgreiche Durchführung des DiGA-Projekts nicht möglich gewesen.
Die digitalisierte Sammlung umfasst Statuen des Buddha, der Bodhisattvas, der Schutzgottheiten und der Stifter, sowie narrative Reliefs, die Ereignisse aus den vorherigen und dem letzten Leben des Buddha Siddhārtha Gautama darstellen. Diese Artefakte stammen aus 13 alten buddhistischen Stätten im Gebiet des Flusses Swat und werden derzeit im Dir-Museum in Chakdara und in der Swat-Museum in Saidu Sharif (Provinz Khyber-Pakhtunkhwa, Pakistan) aufbewahrt.
Ein besonderes Merkmal dieser Sammlungen ist die sorgfältige Dokumentation des archäologischen Kontexts der Objekte. Im Gegensatz zu vielen anderen Sammlungen buddhistischer Kunst aus Gandhara sind die Provenienzen dieser Artefakte klar nachvollziehbar, da sie bei wissenschaftlichen Ausgrabungen durch die pakistanische Regierung, die Universität Peshawar und die MAIP in den 1960er und 1990er Jahren entdeckt wurden.
Der YouTube-Film "Bits, Bytes und Buddhas" bietet einen Einblick in die Forschungsreise nach Pakistan und in die Geschichte, Kultur und Kunst von Gandhara und ist unter www.youtube.com/watch verfügbar.