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CERES-Forscher bauen DFG-Netzwerk mit auf

Die CERES-Forscher Martin Radermacher und Frederik Elwert beteiligen sich an einem wissenschaftlichen Netzwerk der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), das gestern seine Arbeit aufgenommen hat.

Der Fokus der vernetzten Forscher/innen liegt dabei auf dem Verhältnis von religiösen Minderheiten und Mehrheiten im Kontext der religiös und kulturell pluralen Gesellschaft der Gegenwart. Geleitet wird das Netzwerk von CERES-Alumni Dr. Sabrina Weiß (Universität Leipzig) und Dr. Sarah Jadwiga Jahn (FHöV NRW.) Am Netzwerk sind außerdem Forscher/innen der RUB und der Universität Bayreuth beteiligt.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Forschungsfrage nach dem Selbstverständnis von religiösen Minderheiten und Mehrheiten. Daran anknüpfend soll untersucht werden, wie sie von anderen Teilen der Gesellschaft wahrgenommen und adressiert werden. Dabei geht der Blick des Teams vor allem auf Identifikationsprozesse und deren Konsequenzen. Frühere Forschungen der Teammitglieder haben ergeben, dass religiöse Minderheiten sich in Beziehung zur Bevölkerungsmehrheit setzen und dabei sowohl Abgrenzungen als auch Vernetzungen – teilweise gleichzeitig – zu beobachten sind, sei es gegenüber bzw. mit anderen Minderheiten oder der Mehrheit. Besonderes Forschungsinteresse soll deshalb auf die Folgen der Abgrenzungen oder Vernetzungen für die Wahrnehmung religiöser Minoritäten bzw. Mehrheiten gelegt werden.

Um sich diesem Themenkomplex zu nähern, werden zuerst die rechtlichen, sozialen, politischen und religiösen Stellungen von Minderheiten in Gesellschaften mit einer verbindlichen und gelebten Religionsfreiheit untersucht. Die Forscher/innen gehen davon aus, dass Minder- bzw. Mehrheiten am ehesten als religiös verstanden werden, wenn andere Zuschreibungen wie Ethnie, Partei oder sozioökonomische Einordnungen vermieden bzw. bestimmte dahinterstehende Interessen nicht offen kommuniziert werden sollen. Anhand von verschiedenen Fallbeispielen sollen die Bildung von Institutionen, Netzwerken und Bewegungen untersucht und verglichen werden. Ziel ist es, gemeinsame Strukturen und Mechanismen herauszufinden.

Das Netzwerk plant in den kommenden drei Jahren (Oktober 2019 bis September 2022) fünf Treffen aller Mitglieder, die als Arbeitstreffen, Tagungen oder Workshops konzipiert sind. Das Auftakttreffen wird am 21. November 2019 am CERES stattfinden. Ferner sind eine Website und wissenschaftliche Publikationen geplant.