Das frühneuzeitliche Polnisch-Livland als Zone religiösen Kontaktes

Die östliche Ostseeregion war schon immer eine Grenzregion zwischen verschiedenen kulturellen, politischen und religiösen Einflusssphären. In der Frühen Neuzeit war dies vor allem in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen orthodoxen Russen, katholischen Polen und lutherischen Schweden zu erkennen. Das Projekt widmet sich den vielfältigen religiösen Kontakten im so genannten Polnisch-Livland zwischen 1621 und 1772. Um den Kontakt zwischen verschiedenen religiösen Strömungen zu analysieren, rückt es Prozesse der Grenzziehung und Anerkennungspolitik ins Zentrum. Grenzziehungen zwischen den christlichen Konfessionen geschahen in Form des Festlegens eines Traditionskanons, der dann durch verschiedene Medien verbreitet wurde. Die Politik der Anerkennung, die traditionell in modernere Kontexte angesiedelt wird, bezieht sich in dieser Zeit hauptsächlich auf den Umgang der politischen Machthaber mit religiöse Pluralismus und der Aushandlungen von Anerkennung oder Nicht-Anerkennung und Zugeständnissen an verschiedene klar definierte religiöse Gruppen.

Beteiligte Personen

Foto von Dr. Sebastian Rimestad

Dr. Sebastian Rimestad

Einzelforscher*in

sebastian.rimestad@uni-erfurt.de