Die Transformation des Religiösen durch Migration und Pluralisierung beeinflusst die Rolle von Sakralbauten im urbanen Raum. So sind eine Vielzahl von Kirchenbauten von Schließung, Umnutzung oder Abriss betroffen. Zugleich lässt sich seit ca. 20 Jahren ein deutlicher Zuwachs an Moscheebauten und eine Neuorientierung im Synagogenbau verzeichnen. Für die drei genannten Religionsgemeinschaften gilt zudem, dass der Bau von religiösen Versammlungsorten von gestalterischen Neuerungen begleitet ist, die sich potenziellen Besuchern vielfach nicht auf den ersten Blick erschließen. Dabei stellt sich die Frage, welchen Stellenwert zeitgenössische Sakralarchitekturen im Stadtbild haben: Welche Bedeutungen vermitteln Sakralarchitekturen, wie positionieren sie sich im Stadtraum und wie strukturieren sie diesen?
In Kooperation zwischen Religionswissenschaft und Architekturgeschichte untersucht dieses Projekt religionsvergleichend den Wandel der formgebenden und symbolischen Gestalt anhand zeitgenössischer Sakralbauten in Deutschland. Dazu werden christliche, muslimische und jüdische Sakralbauten, d. h. Neubauten, Umnutzungen und Abrisse seit 1990 in Deutschland, in einer Datenbank erfasst und beschrieben. Darüber hinaus werden ausgewählte Bauten hinsichtlich ihrer Bedeutung und Positionierung im Stadtraum im Detail untersucht.
Der Auftaktworkshop dient der Vernetzung der Projektbeteiligten sowie der Verständigung über zentrale Hypothesen und Vorgehensweisen. Externe Expert/innen unterstützen und beraten den Projektstart.