Ein Kooperationsprojekt des Kunstmuseums Bochum mit dem Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES)
Der Umgang mit Bildern in Religion und Kunst ist ambivalent: Zum einen ermöglichen Bilder, etwas zu sehen, was anders nicht zu sehen ist – zum Beispiel Heilige, Götter oder transzendente Wesen. Bilder können dabei etwas Anziehendes haben; sie können faszinieren und begeistern. Zum anderen zeigen Bilder etwas, das vielleicht besser im Unsichtbaren bleiben möge – nicht nur, weil das Gezeigte furchterregend ist, sondern weil es mit dem Bild identifiziert werden und eine Macht entfalten kann, die sich der menschlichen Kontrolle entzieht.
Die Ausstellung thematisiert diese zwiespältige Rolle von Bildern, Statuen und anderen Darstellungsformen. Gezeigt werden Arbeiten von Joseph Beuys, Berlinde De Bruyckere, Lalla Essaydi, Nicola Samorì, Michael Triegel, Andy Warhol, Ben Willikens und anderen internationalen Künstler/innen der Gegenwart. Dazu kommen historische Objekte aus verschiedenen religiösen Traditionen, die sich in verschiedenen Weisen mit der „Bilderfrage“ befassen.
Dabei wird deutlich, dass Religionen nicht pauschal als entweder „bilderfreundlich“ oder „bilderfeindlich“ zu verstehen sind, sondern dass die Ambivalenz im Umgang mit Bildern sich quer durch die Religionen zieht. Aber auch die Kunst der Gegenwart hat eine Sensibilität für die Anwesenheit des Abwesenden und die Abwesenheit des Anwesenden ausgebildet.