Fit in religiöser Vielfalt! - Studierende entwickeln Weiterbildungskonzepte für Stadtverwaltung
Wie kann eine Stadtverwaltung ihre Mitarbeiter/innen fit für religiöse Vielfalt machen? Welche Herausforderungen bringt das Zusammenleben von Menschen verschiedener Religionen und Weltanschauungen für die öffentliche Verwaltung? Diese Fragen waren zentral für Studierende des Lehrforschungsprojekts „Fit in religiöser Vielfalt! Materialien zur außerakademischen Wissensvermittlung über religiöse Vielfalt in Nordrhein-Westfalen“
Unter der Leitung von Dr. Sarah J. Jahn (CERES) konzipierten Master-Studierende der Religionswissenschaft im Sommersemester 2016 thematisch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung. So wurden zielgruppen- und bedarfsorientiert Konzepte und Materialien entwickelt. Dazu war es nötig, dass sich die Studierenden in die Themen religiöse Vielfalt, religionswissenschaftliche Fachdidaktik und öffentliche Verwaltung einarbeiten. Dieser Lernprozess wurde durch eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Praxispartnern begleitet. Das Lehrforschungsprojekt baute zudem auf Forschungsprojekte am CERES auf, so z. B. zur religiösen Landschaft in Nordrhein-Westfalen (Leitung Prof. Dr. Volkhard Krech) und auf eine Befragung der Mitarbeiter/innen der Stadt Bochum zu religiöser Vielfalt (Dr. Sarah J. Jahn).
Von Infoblättern zu Podcasts
Die einzelnen studentischen Arbeitsgruppen stellten am Freitag, den 2. September 2016, ihre vorläufigen Konzepte und Materialien vor: Nele Schmidt und Waldemar Ginter entwarfen Materialien zur Vielfalt innerhalb des Christentum und Islam sowie zum Thema Islamkritik. Die Gruppe um Katharina Kirchberg, Anna Raneck, Marie Schmidthausen und Cornelia Schnitter konzipierte einen Blended-Learning Kurs, welcher sich mit Religionskonflikten und Geschlechterrollen in verschiedenen Religionen befasst. Hierfür entstanden u. a. ausgearbeitete Seminarpläne, Selbsttests und ein Moodle-Kurs. Lars Bonau-Schoeb entwickelte Podcasts, welche Grundlagenwissen zum Thema Islam vermitteln.
Alle studentischen Konzepte und Materialien wurden auf ihre Praxistauglichkeit geprüft. Als Gutachterinnen fungierten Dr. Zrinca Štimac (Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung) und Anika Sendes (Senatskanzlei Berlin, Kulturelle Angelegenheiten, Berliner Dialog der Religionen). Beide evaluierten die studentischen Arbeiten und gaben konstruktive Hinweise, damit die Konzepte und Materialien von den Studierenden weiterentwickelt werden können.