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Alle Wege führen nach Rom: Projekt erforscht buddhistische Skulpturen

Die buddhistische Kultur Gandhāras ist außerhalb akademischer Zirkel kaum bekannt. Sie wurde von den Nachfolgern Alexander des Großen im 4. Jahrhundert v. u. Z. in der Indusebene gegründet und zeichnet sich durch eine einzigartige Verschmelzung von hellenistischer Formensprache mit buddhistischen Motiven aus. Künstler schufen z. B. Buddhastatuen, die viele Stilmerkmale von altgriechischen Götterdarstellungen aufweisen. Diese künstlerisch äußerst fruchtbaren Kultur- und Religionskontakte werden gegenwärtig von der Junior-Professorin Jessie Pons (CERES) untersucht.

Zusammen mit dem DiGA-Team entwickelt sie ein Konzept zur Digitalisierung gandhārischer Skulpturen. Damit soll eine neue Perspektive auf das Zusammenspiel visueller und schriftlicher Medien in der Formierungsphase buddhistischer Narrative eröffnet und das Verständnis der Geschichte des Buddhismus in Gandhāra (insbesondere hinsichtlich der Entstehung des Mahayana Buddhismus) verbessert werden.

Um die visuellen Artefakte untersuchen zu können, führte DiGA-Teammitarbeiter Antonio Armato in den vergangenen Wochen eine wissenschaftliche Fotodokumentation im Museo Nazionale d’Arte Orientale „Giuseppe Tucci“ durch. Seit seiner Gründung im Jahre 1957 beherbergt das Museum eine weltweit einmalige Sammlung aus Gandhāra, die in italienischen Ausgrabungskampagnen im pakistanischen Swat Tal gefunden wurden.

Mit Erlaubnis des Museums bilden die fotografischen Aufnahmen und weitere Informationen der abgelichtete Artefakten den Grundstock für den Prototyp einer digitalen Datenbank. Anhand dieses Testlaufs lassen sich notwendige Änderungen ablesen, die bei einer zukünftig einzurichtende großen Datenbank von Beginn an berücksichtigt werden können.

Das DiGA-Projekt wird aus Mitteln des Bundesforschungsministerium finanziert.